Das Schulwesen in Pfaffenhofen
Urkundlich wird erstmals für das Jahr 1470 ein ständiger Schulmeister in Pfaffenhofen erwähnt, kurz bevor die Gemeinde das Marktrecht durch Kaiser Friedrich III. zugesprochen bekam. Zu dieser Zeit wurde die Schule vom Dekanat Weißenhorn betreut, wobei im Bereich des Dekanats nur noch in Weißenhorn selbst eine Schule existierte.
Erst für das Jahr 1580 ist ein Schul- und Mesnerhaus in Pfaffenhofen dokumentiert. Weitere Schulen im heutigen Gemeindebereich entstanden weitaus später. Obwohl es in den Filialgemeinden Pfaffenhofens Bestrebungen gab, eigene Schulen zu etablieren, wurden diese Anfragen von der Obrigkeit wiederholt abgewiesen. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts konnten sich Schulen in den Landgemeinden des Roth- und Bibertals etablieren.
Eine wichtige Rolle in der Weiterentwicklung des Schulwesens spielte der Erlass der „Allgemeinen Schulordnung“ durch Maria Theresia im Jahr 1774, der auch für Pfaffenhofen und seine Ortsteile galt. Mit diesem Erlass rückte der Elementarunterricht und die Vermittlung grundlegender Kenntnisse in den Vordergrund. Die Kirchen verloren ihre Aufsicht über das Schulwesen und der Staat übernahm diese Verantwortung.
Als Pfaffenhofen und die Ortsteile im Jahr 1805 bayerisch wurden, führte der bayerische Kurfürst Maximilian Josef IV. die Schulpflicht in Bayern ein. Diese Schulpflicht galt für alle Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Später wurden zusätzlich Sonntagsschulen für Kinder von 12 bis 18 Jahren vorgeschrieben.
Im Jahr 1856 wurde an der Hauptstraße ein zweistöckiges Schulgebäude errichtet und später erweitert. Die steigende Zahl der Schülerinnen und Schüler führte zu Platzmangel, insbesondere nach dem Kriegsende mit dem Zuzug der Heimatvertriebenen.
1959 wurde schließlich die Hermann-Köhl-Schule (HKS) als neues zentrales Schulgebäude errichtet. Weitere Schulen im Gemeindebereich wurden aufgelöst und in der Hermann-Köhl-Schule in Pfaffenhofen bzw. Beuren zusammengefasst. Das Schulgebäude wurde später mehrfach erweitert, und 2015 wurde an Stelle der baufällig gewordenen alten Turnhalle eine moderne Dreifach-Turnhalle fertiggestellt.
Die Hermann-Köhl-Schule bietet als Grund- und Mittelschule ein breit gefächertes pädagogisches Angebot mit einer hervorragenden Ausstattung, Mittagsbetreuung und der Gemeindebibliothek. An der HKS werden über 300 Schülerinnen und Schüler in 9 Jahrgangsstufen unterrichtet.