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Marienerscheinung wird nicht anerkannt

  • Pfaffenhofen a.d. Roth

Bestätigung für Stimpfle

Die umstrittene Marienerscheinung von 1946 im schwäbischen Marenfried wird von kirchlicher Seite nich als "übernatürliche Erscheinung" anerkannt.  Dies gab der Augsburger Diözesanbischof Viktor Josef Dammertz gestern bei einer Pressekonferenz bekannt.  Dammertz stützte seine Entscheidung auf die einstimmige Empfehlung einer vierköpfigen theologischen Kommission sowie auf den "Rat" der vatikanischen Glaubenskongregation und teilte mit: "Es steht nicht fest, dass den Ereignissen von Marienfried aus dem Jahre 1946 ein übematürlicher Charakter zukommt.  Es bleiben ernste Zweifel bestehen, die es nicht erlauben, sie als echtes, übernatürliches Geschehen anzuerkennen.  " 

 Mit dieser Entscheidung bestätigt Viktor Josef Dammertz auch seinen Vorgänger, Erzbischof Josef Stimpfle: Dieser hatte bereits am 8. Juli 1974 verfügt, dass "in der kirchlichen Verkündigung weder formell noch materiell von Erscheinungen' beziehungsweise von einer ,Botschaft' der Gottesmutter in Marienfried gesprochen oder geschrieben werden darf ". Die Geschichte der kleinen Gebetsstätte begann im Zweiten Weltkrieg: 1944 legten mehrere Einwohner der Marktgemeinde Pfaffenhofen zusammen mit dem damaligen Stadtpfarrer Martin Humpf das Gelübde ab, der Gottesmutter eine Kapelle zu errichten, falls die Gemeinde von größeren Kriegsschäden verschont bleiben sollte. 1946 brachten die dankbaren Pfaffenhofener einen ersten Marien-Bildstock an der künftigen Baustelle an.  Dreimal, am 25.  April, am 25. Mai und am 25.  Juni 1946, soll dann einer jungen Frau, der damals 21-jährigen Bärbl Ruess, die Gottesmutter leibhaftig erschienen sein.

Die vier Kommissionsmitglieder Theologen, Mariologen und ein Psychologe - konnten bei ihrer eingehenden Prüfung der historischen Vorgänge nicht mehr alle Umstände hinlänglich klären, auf insgesamt 28 Fragen gebe es noch immer keine "hinreichenden Antworten", berichtete Dammertz.  So bleibe etwa ungeklärt, warum der damalige Ortspfarrer Martin Humpf erst achteinhalb Monate nach der ersten angeblichen Marienerscheinung seinen zuständigen Ortsbischof informiert hatte.  Grundsätzlich könne man, ohne an der Integrität der beteiligten Personen zu zweifeln, eine Art "Erwartungshaltung oder Wunschdenken" im Bezug auf die Marienerscheinungen annehmen, sagte Dammertz: "Wenn Maria schon in Lourdes und Fatima gesagt hat, wo man ihr eine Kirche bauen soll, warum dann nicht auch hier in Marienfried?

Der Bischof wies außerdem darauf hin, dass die katholische Kirche grundsätzlich "sehr, sehr zurückhaltend" mit der offiziellen Anerkennung von Marienerscheinungen sei.  Einer Statistik zufolge soll es zwischen 1928 und 1971 ganze 232 Erscheinungen gegeben haben.  Dem offiziellen "Marienlexikon" zufolge seien heute elf Erscheinungen der Gottesmutter kirchlich anerkannt, so Dammertz.  Die bekanntesten waren in Lourdes und Fatima.

Bischof Dammertz betonte: "Ich hoffe, dass Marienfried als Gebetsstätte und Ort einer intensiven Marienverehrung unbedingt erhalten bleibt."

Monsignore Josef Fickler, Leiter der Gebetsstätte, ist zuversichtlich, dass "die Pilgerströme auch in Zukunft nicht ausbleiben", auch wenn er einräumt, das "viele schon betroffen und entäuscht sein werden". Hoffnungen hatten sich die Gläubigen bis zuletzt gemacht, doch wirklich gerechnet mit einer "frohen Botschaft" hatte niemand mehr.

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