Bericht zum Volkstrauertag 2023
Auch in diesem Jahr wurde in Pfaffenhofen und den Ortsteilen der Volkstrauertag begangen. Gedenkstunden fanden in Biberberg, Beuren, Remmeltshofen/Kadeltshofen, Pfaffenhofen und Niederhausen statt. Zahlreiche Abordnungen der Musik- und Traditionsvereine, der Feuerwehren, der Veteranen- und Reservisten, der Schützen und weiterer Vereine hatten sich an den Gedenkstunden beteiligt. Herzlichen Dank hierfür!
Rede des Bürgermeisters anlässlich des Volkstrauertags 2023
- Es gilt das gesprochene Wort -
Auch in diesem Jahr begehen wir wieder den Volkstrauertag, um an die Opfer der Kriege, der Opfer von Gewaltherrschaft und Diktatur, der Opfer von Flucht und Vertreibung zu gedenken.
Es ist ein Tag des Innehaltens, des Erinnerns und des Nachdenkens über die Menschlichkeit in einer Welt, die leider auch im Jahr 2023 von vielen ideologischen Auseinandersetzungen und gewaltsamen Konflikten geprägt ist, von Terror, von Hass, von Unterdrückung.
Zeitweise sehen wir uns auf dieser Welt in Zeiten zurückversetzt, die wir schon längst für vergangen hielten.
Seit vergangenem Jahr erleben wir einen Krieg in der Ukraine, dem mittlerweile zehntausende Zivilisten und Soldaten zum Opfer gefallen sind. Wir sehen sinnlose Gewalt und Zerstörung in Europa, wir sehen Städte und Gemeinden, die bombardiert werden und wir erleben hunderttausende Flüchtlinge, die auch zu uns nach Europa, nach Deutschland, nach Pfaffenhofen im Laufe des vergangenen Jahres gekommen sind.
Vor wenigen Wochen haben uns furchtbare Bilder auch aus Israel erreicht. Unfassbare Verbrechen an der Menschlichkeit. Frauen, Kinder, Säuglinge, die religiösem Eifer und ideologischer Verblendung zum Opfer gefallen sind und ermordet und verschleppt wurden. In der Reaktion wird nun Gaza besetzt, mit schwerwiegenden Konsequenzen auch für die zivile Bevölkerung vor Ort.
Und es gibt zahlreiche weitere Konfliktherde auf dieser Welt, mit hunderttausenden Toten und Millionen von flüchtenden Menschen.
Leider erleben wir auch im Jahr 2023 Zerstörung, Zwietracht und Misstrauen in einer Welt, die eigentlich alle Voraussetzungen hätte, um eine friedvolle Welt zu sein.
Wir in Deutschland und Europa haben mehr als 75 Jahre Frieden erlebt. Wir haben eine Zeit des wirtschaftlichen Aufbruchs, des Aufstiegs und der stetigen Verbesserung erlebt.
Uns ging es gut und uns geht es gut, heute besser als je zuvor. Und wir leben in Freiheit und Frieden.
Das ist ein großes Privileg. Das müssen wir uns immer wieder bewusstmachen. Und gerade deshalb auch wachsam sein.
Der Friede in Europa und der Welt ist fragil und brüchig und er ist alles andere als selbstverständlich.
Es ist in unserer Verantwortung, den Frieden zu wahren und zu erhalten. Jeder Einzelne von uns trägt hierbei Verantwortung. Jeder Einzelne von uns ist in der Pflicht, sein tägliches Tun und Handeln in den Dienst des Friedens und der Menschlichkeit zu stellen. Wir müssen laufend für den Frieden arbeiten.
Das ist wahrlich nicht einfach, das ist auch nicht immer bequem, es mag sogar hin und wieder sehr anstrengend sein.
Denn am Frieden arbeiten heißt, Kompromisse zu schließen und im Zweifel von seiner eigenen Meinung, Idee oder Vorstellung abzuweichen.
Am Frieden arbeiten heißt, vergeben zu können und zu beschwichtigen. Es heißt, selbst im Zweifel auch mal zurückzustecken und es heißt tolerant zu sein.
Am Frieden arbeiten hingegen heißt nicht, zu polarisieren, aufzuwiegeln, Angst zu machen und Vorurteile zu schüren. Wer ausschließt und befremdet, steht am Ende alleine da. Der Friede in der Welt lässt sich aber nur gemeinsam sichern.
Lasst uns gemeinsam an Frieden und Menschlichkeit in unserer Welt arbeiten.
Die Opfer der Kriege, unsere Gefallenen, mahnen uns dazu